Neuigkeiten im Mobile Payment-Markt in Deutschland

Nachdem der Otto-Konzern ehrenhaft bemüht ist sein Yapital-Angebot weiter zu ergänzen und neben den Hausmarken auch bei anderen Anbietern einzuführen, sind in der jüngeren Vergangenheit weitere Angebote im Mobile Payment-Bereich in Deutschland an den Start gegangen: Cringle und Barzahlen.de.

Cringle möchte, vereinfacht gesagt, das deutsche Paypal beim Versenden von Geld sein. Die Idee ist, dass man – nach einer Anmeldung und Hinterlassung eines SEPA-Mandates – seinen Freunden, Unternehmen oder sonstigen Dritten Geld per Mobilfunkgerät zusenden kann, obwohl diese nicht bei Cringle registriert sind. Dies reduziert auf jeden Fall schon einmal die Eintritsbarriere, welche für neue Online-Dienste immer in der Anmeldung besteht. Gleichzeitig ist die Möglichkeit der spontanen Benennung des Empfängers für den Sender attraktiv. Nicht unschlau dabei ist, dass vermeintlich Kalkül, dass der Empfänger schnell auch zum Cringle-Verwender wird, da er ja sein Geld gerne haben möchte. Inwieweit es das von der Bayerischen Landesbank-Tochter DKB geförderte Start-up schafft, für diesen Zweck eine kritische Verwendermasse aufzubauen, bleibt wie immer abzuwarten. Dies auch, weil der Sender 10 ct (später 20 ct) als Gebühr bezahlen muss.

Update August 2015: Cringle hat in einer Pressemitteilung vom 19. August 2015 bekannt gegeben, dass die Transaktionsgebühren für Endkunden entfallen sollen. Damit erhöht sich natürlich die potenzielle User-Akzeptanz. Ganz freiwillig dürfte der Schritt Cringle nicht gefallen sein, aber der zunehmend scharfe Wettbewerb im Bereich des digitalen Zahlungsverkehrs von neuen Playern aus der Fintech-Ecke und den tradierten Banken erfordert wohl ein Zugehen auf die Endkunden.

Barzahlen.de des Anbieters Cash Payment Solutions GmbH fokussiert sich – wie der Name nahelegt – dagegen nicht auf das derzeit en vogue mobile Bezahlen alleine, sondern greift den in Deutschland nach wie sehr beliebten Wunsch nach einer Barzahlung auf und versucht diesen für eCommerce-Geschäfte nutzbar zu machen. Bei einem Online-Einkauf wird barzahlen.de als als Zahlungsoption angezeigt. Soweit diese auswählt, erhält man einen Zahlschein (und ich dachte der wäre mit der alten Post-/Bankfiliale untergegangen) als SMS oder zum Ausdruck, welchen man dann bei der Scanner-Kasse der barzahlen.de-Partner DM Drogerie, Real, Telekom und Mobilcom vorhält. Nach Geldeingang wird der eShop über den Zahlungseingang benachrichtigt. Provisionen, Gebühren etc. für den Handel sind wohl der Obolus, welcher zu entrichten ist. Für den Konsumenten ergeben sich keine weiteren Kosten.

Obwohl hier der Medienbruch implizit Teil des Geschäftsmodells ist, kann die Gewährleistung der finanziellen Anonymität und die Alternative zur Angabe von Zahlungsverkehrsangaben im Internet zu neuen Käuferschichten führen.

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