Mobile Payment – werden Banken zum Commodity?

Nun ist auch in den Vorstandsetagen der europäischen Banken die Erkenntnis angekommen, dass der Kunde keine von internen Arrondierungsbemühungen getragenen Allfinanz-Konzerne und Konzepte erdulden möchte, sondern sich mit Dingen beschäftigen möchte, welche in das Leben erleichtern. Mobile Payment scheint nun endlich in Fahrt zu kommen. Theodor Weimer, CEO der Hypovereinsbank aus München bekannte jüngst im September: „Die wahre Schlacht wird nicht zwischen den Banken geschlagen“. Durch die Allgegenwärtigkeit von Mobile Devices, Cloud-Diensten, Quantifiy-Your-Self-Appliances etc. ist die digitale Welt den Kunden zwischenzeitlich so nah auf den Leib gerückt, dass er ihnen zunehmend bei seinen Finanzgeschäften schenkt. Apple Pay, das jüngste Beispiel, gewinnt zunehmend an Zulauf und der Sprung auf den alten Kontinent ist nur noch ein Frage der Zeit. Schade eigentlich, dass sich die deutschen Bankhäuser sich in der 2000er-Jahren ihre Innovationsmotoren, die Direktbanken, größtenteils entledigt haben und das kreative Personal entweder in der hausinternen Allfinanzokratie oder an Wettbewerber verloren haben. Die Finanzbranche bleibt herausgefordert und muss sich nun selbst erfinden, um weiter für den Konsumenten relevant zu bleiben.

Update:
Wesentlicher Hinderungsgrund für die Verbreitung von Mobile Payment in Deutschland scheinen derzeit noch diffuse Sicherheitsbedenken zu sein. Das Auftreten eines stark beleumundeten Trustee könnte hier für Abhilfe sorgen. Apple hätte womöglich die Kapazität dazu.

Update 18.12.2014

Der neben Ingenico (Ogone, EasyCash…) und Wirecard dritte große Anbieter von Zahlungsdienstleistung, Payone, gab heute den Einstieg der DSV-Gruppe (Deutscher Sparkassenverlag) bekannt. Damit schließen die Sparkasse eine sich möglicherweise auftuende Lücke im M- und E-Commerce-Bereich, welche durch die bereits bestehende Beteiligung an der B+S offenbar nicht richtig adressiert werden konnte.

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