Im Rahmen meiner Veröffentlichungen auf cloudero.de habe ich bereits ein Plädoyer für die breitflächige Einführung einer elektronischen Signaturlösung in Deutschland abgegeben. u.a. Beitrag zur Authentifizierung mit dem Mobiltelefon
Das die Verbreitung einer breit akzeptierten Identifizierungs- und Authentifizierungslösung nicht einfach ist, erleben wir in Deutschland bereits seit Jahren jedesmal neu mit den teilweise hilflosen Versuchen den Neuen Personalausweis zum Durchbruch zu verhelfen. Das dies kein leichtes Unterfangen ist, mussten auch unsere Nachbarn in Österreich erfahren. Anders aber als bei uns, war man dort offenbar bereit, das Scheitern einzugestehen und sich neuen Verfahren zuzuwenden, welche mehr Akzeptanz bei den angepeilten Nutzern versprechen. Jüngst hat die österreichische Regierung eingeräumt, dass die elektronische Bürgerkarte gescheitert ist. Lediglich gut 150.000 der elektronischen Ausweise fürs Portemonnaie sind dort im Einsatz. Nun ist aber erkannt worden, dass es heute nicht mehr opportun ist, den Bürger mit immer neuen physikalischen Signaturmitteln für die virtuelle Welt aufzurüsten. Vielmehr hat man offenbar eingesehen, das man auf des Bürgers liebsten Kindes – nach dem Auto – präsent sein muss: dem Mobiltelefon.
Eine halbe Million Österreicher hat sich für die Handysignatur registriert, welche als Alternative zur Bürgerkarte eine rechtsgültige elektronische Unterschrift ermöglicht. Die Regierung geht sogar soweit, dass sie aktiv mit privaten Anbietern zusammenarbeitet, um eine Aktivierung ohne Medienbruch ermöglichen. So kann man bspw. sei Bankkonto bei der Bank Austria nutzen, um seine dort erfolgte Identitätsprüfung für die Handsignatur weiter zu nutzen. Clever und einfach, denn die Beantragung fällt leicht und der alltägliche Gebrauch mit dem Empfangen und Lesen von SMS gelingt auch nicht auf hochgerüsteten Smartphones.
Dieser Schritt ist begrüßenswert, da konsequent neue Techniken akzeptiert, um seinerseits die Akzeptanz für den Dienst elektronische Signatur zu erhöhen. Er ist aber noch nicht hinreichend genug, da es unerlässlich ist, eine möglichst bei jedem Bürger vorhandene elektronische Signaturlösung als Infrastrukturkomponente zu etablieren. Dies ist originäre Aufgabe des Staates und zahlt sich für diesen durch die daraus entstehenden Synergieeffekte in Handel und Abbau von „non-tariff barriers“ aus. Dies wäre das Ziel für Österreich und Deutschland.
In Abwandlung des alten Sprichwortes kann man hier nur „Felix Austria“ ausrufen!
Weiterführende Informationen
Stefan Krempl
Studie: Die deutsche E-Government-Misere weitet sich aus Artikel
In: heise.de, 2017.
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Die ohnehin schon niedrige Nutzungsquote bei elektronischen Verwaltungsdiensten ist 2017 genauso wie die Zufriedenheit der verbliebenen Anwender gesunken. Den neuen Personalausweis können nur fünf Prozent der Deutschen voll nutzen.
Detlef Borchers
Elektronische Vertrauensdienste: eIDAS ante portas - Brüssel feiert Artikel
In: heise.de, 2016.
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Vertreter von Industrie und Europapolitiker lobten sich gegenseitig auf einem "High Level Event" zum Start von eIDAS, das den Umgang mit elektronischen Vertrauensdiensten, digitalen Signaturen und Siegeln europaweit regelt.
Jürgen Schmidt
Österreichische Handy-Signatur anfällig für Phishing Artikel
In: heise.de, 2016.
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Mit einer sogenannten Handy-Signatur können Österreicher auch Dokumente für Kommunikation mit Behörden rechtsverbindlich unterschreiben. Doch die digitale Unterschrift lässt sich mit einem einfachen Phishing-Angriff fälschen.
Peter-Michael Ziegler
Virtuelle Staatsbürger - Das E-Residency-Programm Estlands Artikel
In: c't, Nr. 19, 2015.
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Deutschland gehört beim E-Government zu den Nachzüglern in der EU. Ganz anders Estland. Dort können Ausländer sogar eine digitale Staatsbürgerschaft beantragen und auf die ausgedehnte E-Government-Infrastruktur des Landes zugreifen. Ein Selbstversuch.
Daniel AJ Sokolov
Österreich setzt nach Scheitern der Bürgerkarte auf die Handysignatur Artikel
In: heise.de, 2015.
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Nur 150.000 Österreicher nutzen die Bürgerkarte für E-Government. Jetzt will die Regierung die Alternative weiter voranbringen. Dabei soll die Privatwirtschaft helfen.
Arno Hollosi; Gregor Karlinger; Thomas Rössler; Martin Centner
Die österreichische Bürgerkarte Artikel
In: eGovernment Bund-Länder-Gemeinden, 2014.
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Gibt eine Übersicht über das zugrundeliegende konzeptuelle Modell sowie über die angebotene Funktionalität der Bürgerkarte.
Arno Hollosi; Gregor Karlinger; Thomas Rössler; Martin Centner
Einführung in die österreichische Bürgerkarte Artikel
In: eGovernment Bund-Länder-Gemeinden, 2005.
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Das vorliegende Dokument gibt eine Einführung in die österreichische Bürgerkarte.
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