Wikifolio – Social-Investing

Die Vorteile des kollaborativ erarbeiteten Wissens ist schon hinlänglich in Beiträgen zum Crowd Sourcing beschrieben von einer Vielzahl von Autoren beschrieben worden. Die Beschreibung der disruptiven Auswirkungen  auf die Finanzbranche dürfen ebenso in keinen Wirtschaftsmagazin oder einer anspruchsvollen Tageszeitung fehlen.

Konkret wird die zunehmende Emanzipation der Investoren die damit verbundenen Anpassungsschwierigkeiten der tradierten Finanzinstitute am Beispiel von wikifolio.com. Dieser Investment-Club aggregiert das Wissen und die Markteinschätzung seiner Teilnehmer (Community) in eigenen Musterportfolios, welche bei einer Teilnehmerzahl von 10 Interessenten dieses als eigenes, handelbares Zertifikat auflegt. Vom Meinungsaustausch, zur konkreten Empfehlung bis hin zum handelbaren Produkt mit Echtgeld vergeht besteht somit eine sehr kurze Wertschöpfungskette. Tradierte Finanzinstitute, denen häufig voreingenomme Empfehlungen der eigenen Produkte oder der mit hohen Provisionen belegten Produkte unterstellt wird, können mit diesem Vertrauenslevel kaum konkurrieren.

Zusätzliches Qualitätsmerkmal ist das „Real-Money-Siegel“, welches darüber Aufschluss gibt, ob der Herausgeber sein eigenes Geld in das von ihm empfohlene Musterdepot investiert.
Update 6/2015:

Ein auf vergleichbare Prinzipien aufbauendes Angebot bietet im deutschen Markt die Webpräsenz von www.ayondo.com an. Der Schwerpunkt liegt dort allerdings auf CFDs und die Nutzung des Crowd Sourcings ist nicht so ausgeprägt, weil dabei nur Top Tradern gefolgt werden kann.

Das man es mit Social Trading durchaus mit einem Trend zu tun hat, zeigt auch das Angebot von eToro, welches sich selbst als das größte Social-Trading-Netzwerk der Welt bezeichnet. Als Beispiel sollen sich die Adepten die Erfolge der führenden Trader aus der Community nehmen und damit ihr Geld vermehren. Neben chinesischen und russischen Investoren steht mit der CommerzVentures, eine Tochter der Commerzbank, auch ein deutscher Vertreter hinter dem Ansatz.

Weitere Finanzierungsformen, Zinslose Geldwirtschaft

Vom Community-Gedanken inspirierte Geldschöpfungsformen treten nicht erst in jüngerer Vergangenheit und angetrieben vom Internet auf, sondern sind teilweise schon sehr alt: Formen des Islamic Banking, Wechselwirtschaften mit in Gebühren und Kursen versteckten Kapitalkosten, die schweizerische WIR-Bank oder das Schwundgeld sind Beispiele dafür. Diese sind teilweise näher an der Realwirtschaft orientiert oder verfolgen prioritär soziale oder religiöse Zwecke, was aber ihren Einsatz in geeigneten Wirtschaftsfaktoren nicht entgegensteht.

Weitere Quellen

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